Medizinische Hilfe Rio Quiquibey 2007

Schon Ende April begannen die Planungen zur zweiten Fahrt zum Rio Quiquibey. Diesmal ohne unsere Beteiligung vor Ort. Das Projekt Regenzeit e.V. hat diese zweite Fahrt zu den Tsimane und Mosetene ins Pilon Lajas maßgeblich mit finanziellen Mittel unterstützt und ermöglicht. Unsere Partner von der medizinischen Hilfe Bolivien haben sich vor Ort um die Realisierung der Tour gekümmert. Medikamente konnten dieses Mal noch effektiver bei verschiedenen Großhändlern in La Paz erworben werden. Probleme ergaben sich bei der Zusammenarbeit mit der Schutzbehörde. Wegen akuten Personalmangels konnte nur ein Parkwächter (Dolmetscher) der gleichzeitig als Motorrista fungierte, mitgenommen werden. Da die Behörde, die für 400000 Hektar verantwortlich ist, nur einen gängigen Bootsmotor besitzt und über keine Geldmittel verfügt, müssen wir zukünftig eine eigene Antriebsschraube für das Boot (150 Dollar) bereitstellen. Durch Streiks im Gesundheitswesen konnte außerdem nur eine halbausgebildetet Krankenschwester und ein Arzt im Praktikum das SUMI Impfprogramm durchführen.

Bericht von Tim (med. Hilfe Bolivien 31.05.2007)
"Zu unser aller Freude waren alle Menschen in einem weit aus besserem Zustan , als bei der ersten Reise. Unsere Arbeit zeigt erste Erfolge. Der schlimmste Fall in Bolson war ein Mann der bei der Jagt mit Pfeil und Bogen von einem Wildschwein ins Knie gebissen worden war. Tiefe Narben, Hämatome und ein Tennisball großer Abszess prägten das Knie…."

"Am dritten Tag ging die Fahrt weiter Flussabwärts. Agua Clara war das erste Dorf an dem wir vorbei kamen. Am Ufer erwarteten uns ca. 25 Kinder!! Beim letzten Besuch waren es 11 Kinder die dort lebten. Wir erfuhren, dass eine Gruppe der Regierung erwartet wurde, die über den Bau einer Schule in diesem Dorf entscheiden sollte. Aus diesem Grund hatte man Kinder aus Nachbardörfern hergeholt um der Sache Nachdruck zu verleihen. In Agua Clara haben wir beim ersten Besuch bei zwei Kindern einen Abszess am Kopf gespalten der durch die Larven einer Schmetterlingsmücke (Boro) entstanden ist. Beide Kinder sind wohl auf und es ist nicht mal eine Narbe zurück geblieben. Außer einer kleinen kahlen Stelle auf dem Kopf ist nichts mehr zu sehen und diese wird auch mit der Zeit zuwachsen."

"Im Ganzen war unsere zweite Reise zum Rio Quiquibay wieder ein voller Erfolg…!"

Statistik:
Abszesse: 7
Parasitenbeandlung: 34
Arthritis: 4
Menstruationsbeschwerden: 1
Kopfschmerz / Migräne: 6
Blutiger Durchfall: 5
Grippe: 11
Gastritis: 5
Halsinfektionen: 4
Augeninfektionen: 14
Bakterielle Hauterkrankungen: 5
Rückenschmerzen: 22
Hautpilz: 14
Lungenerkrankungen: 3
Dermatitis: 2

Insgesamt haben wir 37 Kinder unter 5 Jahren und 77 Jugendliche/Erwachsene behandelt. Der Zahnarzt konnte 23 Patienten behandeln. Das Krankenhaus Rurrenabaque konnte Gelbfieberimpfungen realisieren und Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen bei allen Kindern bis drei Jahren durchführen.