Shasha und Peluchina
"…Alle halten den Atem an! Shasha steckt als erste die Nase durch die Käfigtür. Noch zögerlich schnuppert sie die unbekannte Luft. Vorsichtig setzt sie eine Pfote auf den Rand und - endlich - ein beherzter Sprung ins Freie. Pelutchina folgt auf dem Fuß. Erleichtertes Aufatmen! Das angespannte Schweigen weicht glücklichem Lachen. …"
Wieder sind es zwei Mädchen. Ihre Mutter wurde von Viehhütern erlegt. Die Babys wurden für viel Geld an eine Tierliebhaberin verkauft. Heute mit 14 Monaten sind sie immer noch soooo süß aber alles andere als Schmusekatzen. Vor 4 Monaten gaben die Besitzer die Tiere schließlich in die Obhut der Biologischen Station des Biosphärenreservates Beni - kostenlos. Die Tiere weiter zu verkaufen an Private oder Zoos kam für sie nicht in Frage. Vielen Dank an dieser Stelle an Salma Tobiaz und Christoph Willemin! Von nun an leben die beiden angekettet auf dem öffentlichen Stationsbürogelände mitten in San Borja! Das Futter wurde aus privater Tasche bezahlt, da die Institution kein Geld hat. Shasha ist etwas kleiner als ihre gleichaltrige Schwester. Auch sie litt als Baby unter Hundeattacken. Noch können einige Bezugspersonen mit Pelutchina und Shasha zuweilen wie mit Hauskatzen spielen. Aber mit jedem Tag nehmen Kraft und Wildheit zu. Somit steigt auch die Gefahr eines Unfalls mit fremden Personen und neugierigen Kindern. Man sucht Hände ringend nach einer Lösung. Am dritten April 2009 bezogen die beiden Jaguarmädchen schließlich ihr neues zu Hause auf der Tierstation Jaguarete. Wir sind glücklich, dass sie den beschwerlichen Transport gut überstanden haben. Ihr Gehege mitten im Dschungel ist etwas vollkommen Neues für sie, genau wie die fehlende Halskette und der auf Sichtkontakt reduzierte Kontakt zu nur noch wenigen Menschen. Auf unserer Fotoseite gibt's beeindruckende Bilder und in Kürze werden wir hier auch ein kleines Video über ihre Ankunft verlinken.
Der erste Schritt ist getan. Vor uns liegen Monate des Lernens. Das große Ziel ist es, sie am Ende in einem menschenleeren, abgelegenen Teil des Naturreservates unserer staatlichen Kooperationspartner auszuwildern.
Für ihre Hilfe und das Vertrauen möchten wir uns bedanken bei unseren Arbeitern Jorge, Marco, Melvin und Tonio, bei Marcello Montero dem Chef der Ranger der Reserva de Biosfera del Beni sowie Juan Carlos Miranda, dem Präsidenten unseres Kooperationspartners der Reserva de Biosfera y Tierra Comunitaria de Origen Pilon Lajas.